Kollektiver Neuanfang beim FCK

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Die Tränen beim 1. FC Kaiserslautern über den dritten Abstieg in der Vereinsgeschichte sind nun getrocknet. Die Zuversicht und Hoffnung auf eine gute Zweitliga-Spielzeit sind in der Pfalz omnipräsent, denn nicht nur die Fans wissen, dass der stolze Traditionsverein so schnell wie möglich wieder in die Bundesliga zurückkehren muss. Für Andrew Wooten geht es in der nächsten Spielzeit auch um persönliche Ziele, denn er möchte unter allen Umständen den sportlichen Durchbruch schaffen.

In der letztjährigen Abstiegssaison hat der 22-jährige Stürmer beim FCK seinen ersten Profivertrag unterschrieben. Nun hat er das Motto „Dranbleiben“ für sich auserkoren. Sein klares Ziel formuliert er gegenüber der „Rheinpfalz“: „So viele Spiele wie möglich machen und mit möglichst vielen Toren dazu beitragen, dass der FCK wieder aufsteigt.“

Oft ist es bekanntlich der Fall, dass Nachwuchsspieler in der Zweitklassigkeit aufblühen, weil der mediale Druck nicht ganz so enorm ist wie in der Bundesliga. Für Wooten könnte dies ohne Frage auch gelten, denn der Deutsch-Amerikaner bringt alles mit, was ein guter Angreifer benötigt.

Sein Bundesliga-Startelfeinsatz war von Erfolg geprägt. Beim Spiel gegen den Mitabsteiger Hertha BSC konnte Wooten treffen und leitete damit den 2:1 Sieg des Kultklubs ein. Sein Bundesligadebüt hat der Youngster unter Marco Kurz erleben dürfen, bis der langjährige Cheftrainer am Saisonende durch Krassimir Balakov ersetzt worden ist.. Nun steht Franco Foda auf der Kommandobrücke des FCK und hat in den abgelaufenen sechs Wochen Vorbereitungszeit die Mannschaft exzellent gefordert und gefördert. Besonders das Trainingslager im südpfälzischen Herxheim ging an die Substanz. Körperlich und mental waren die hochmotivierten Stars völlig geschafft. Deshalb tat Entspannung auch gut, wie Wooten gegenüber der Zeitung „Rheinpfalz“ erklärte: „Am freien Tag danach bin ich nach Worms gefahren, um Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden zu verbringen.“

Die mediale Aufmerksamkeit war im Vorfeld der vergangenen Saison enorm, als der 1. FC Kaiserslautern mit der Verpflichtung von zwei israelischen Nationalspielern aufwartete. Mit Itay Shechter und Gil Vermouth wechselten zwei Hoffnungsträger in den Südwesten der Republik, die sportlich arg enttäuscht haben. Shechter hat es immerhin noch geschafft, dass er mit seinen drei Saisontoren zum erweiterten Kreis der Stammmannschaft gezählt hat. Völlig anders sah dies bei Vermouth aus, der im September auf nur zwei Kurzeinsätze gekommen ist und deshalb im Winter zum niederländischen Erstligisten De Graafschap ausgeliehen wurde.

Diese Ausleihe tat dem Israeli sichtlich gut. Immerhin zwei Treffer und drei Vorlagen konnte er in 15 Spielen für den holländischen Verein erzielen. Der erste Gedanke der Lauterer war es, dass der 26-Jährige möglichst gewinnbringend verkauft werden sollte, zumal mit den Neuzugängen Enis Alushi und Mimoum Azaough die Konkurrenz enorm ist. Auch die Vertragsverlängerung von Pierre de Wit, der sich im zentralen Mittelfeld am besten aufgehoben fühlt, ließ die Einsatzchancen von Vermouth gegen Null tendieren.

Oft ist auch der Fußball immer mal wieder für Überraschungen gut und so wurde nun publik, dass der sympathische Mittelfeldspieler rund eine Woche vor dem Saisonauftakt gegen den 1. FC Union Berlin eine realistische Chance erhält, dass er sich einen Stammplatz erkämpft. Seine Zufriedenheit über die Leistungen von Vermouth drückte Trainer Foda im „kicker“ aus, als er sagte: „Gil hat in den Tests gut gespielt, war sehr engagiert. Von allen Spielern, die Verträge haben, erwarte ich, dass sie alles abrufen und Leistung bringen. Das macht Gil.“
Die klammen Lauterer mussten an Hapoel Tel Aviv immerhin 750.000 Euro an Ablösesumme bezahlen. Diese Investition könnte sich mit einem Jahr Verspätung nun rentieren.